Forschungen

Das Wissen über die Rebsorten hat sich seit einiger Zeit total verändert. Die genetische Forschung hat auch hier neue Wege aufgezeigt. Die neue Technik der genetischen Analysen ist von Professorin Meredith von der Universität Davis in Kalifornien lanciert worden. Sie wollte mehr über die Vergangenheit und Geschichte der Reben erfahren. Die Wiege des Weins in Georgien zu wissen, reichte ihr nicht.

Himbertscha
Die Rebsorte des Himbertscha war vor der Zeit von Frau Meredith für uns völlig unbekannt. An vielen Forschungsanstalten in Europa wurde nach Ähnlichkeiten gesucht und nichts gefunden. Und über die Sprachforschung ergab sich auch nur die Erziehungsart dieser nur hier ansässigen Traube. Himbertscha bedeutet „im Pergola Bau“ angebaut.
Schlussendlich landeten wir also in den USA bei Frau Meredith und ihren neusten Techniken der Rebsortenforschung. Sie hatte kurz zuvor ebenfalls Dr. José Vouillamoz aus Sitten dank seiner Doktorarbeit zur Mitarbeit eingeladen. José Vouillamoz war uns ebenfalls bekannt und somit war der Weg aller Sorten aus dem Wallis nach Amerika geebnet.

Erstaunliches kam zutage, denn wer hätte geahnt, dass sich der bei den Wallisern ach so verrufene Gwäss als älteste mit Namen bekannte Rebsorte der Welt herausstellt. Der Gwäss als Urmutter oder Urvater sozusagen ist Elternteil von weltweit berühmten Rebsorten. In ganz Europa war dieser einfache Wein vertreten. Allein im Oberwallis konnte er sich durch die abgeschlossene Topografie halten. Heute sind wir stolz darauf, dass wir dieser Sorte Beachtung schenkten.
Mit dem Pinot Noir zusammen hat der Gwäss „16 Kinder“ gezeugt, entstanden durch natürliche Kreuzungen. Der Chardonnay und der Gamay sind die berühmtesten Kinder dieser Verbindung und sind also Geschwister. Ja, einer hat die hellen und der andere die dunklen Augen der Eltern geerbt.

Weit gefehlt, dass der Gwäss sich nur mit einer einzigen Sorte gekreuzt hat. 80 weitere Sorten konnten ausgemacht werden – ein wahrer Don Juan. Der grosse und einzigartige Rheinriesling ist ein Kind dieses sauren Gewächses Gwäss oder Heunisch in Deutschland, wo er wieder gepflanzt wird in Anbetracht der nächsten Verwandtschaft mit dem Riesling.

Ein Buch von José Vouillamoz und Giulio Moriondo (Forscher im Aostatal) gibt uns über all die Sorten und ihre Abstammung Auskunft.
Buch «Schweizer Rebsorten»

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